DISEASE-MANAGEMENT-PROGRAMME (DMP)

Das englische Wort „disease“ bedeutet „Krankheit, Erkrankung“. Der Begriff „Disease-Management“ entstand ursprünglich in den USA im Zusammenhang mit dem dortigen Prinzip einer gesteuerten, strukturierten Gesundheitsvorsorge, der „Managed Care“. Dabei handelt es sich um eine sinnvolle Gesundheitsförderung mit dem Ziel einer qualitätskontrollierten und kosteneffektiven medizinischen Versorgung.

Disease-Management stellt demnach ein Instrument der Versorgungssteuerung im besonderen Interesse der Versicherten, Leistungserbringer und Leistungserbringerinnen sowie Kostenträger dar. Auf das Gesundheitswesen in Deutschland übertragen verbirgt sich hinter dem Begriff „Disease-Management“ eine medizinische Versorgungsform, mit der u. a. die Prävention und Behandlung einer Krankheit verbessert und die durch diese Krankheit bedingten Beeinträchtigungen reduziert werden können.

Disease-Management erfordert dabei verbindliche und aufeinander abgestimmte Behandlungs- und Betreuungsprozesse über Krankheitsverläufe und institutionelle Grenzen hinweg. Diese Prozesse werden auf der Grundlage medizinischer Evidenz, d.h. unter begleitender wissenschaftlicher Überprüfung festgelegt. Mit einem Disease-Management verbindet sich aber auch das Ziel, die innerhalb des Gesundheitswesens zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen, um eine hochwertige und zudem in einem angemessenem Kosten-Nutzen-Verhältnis stehende medizinische Versorgung gewährleisten zu können.

Angestrebt wird ein stärkeres Ineinandergreifen von Sekundärprävention, Kuration und Rehabilitation bei regelmäßiger Erfolgsprüfung. Den Patientinnen und Patienten fällt dabei eine aktivere Rolle zu als bisher.

Mehr Informationen im Internet unter: www.bmgs.de, Stellungnahme des Bundesministeriums für Gesundheit zum Gutachten des Sachverständigenrates „Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit“, S. 47f).

Im Mittelpunkt der DMP stehen evidenzbasierte Leitlinien für die betreffende Krankheit. Diese Leitlinien geben als Struktur des jeweiligen Programms Behandlungsmethoden vor, die in wissenschaftlichen Studien auf Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen überprüft worden sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die Patientinnen und Patienten nach dem aktuellen, wissenschaftlich belegbaren Erkenntnisstand behandelt werden.

Für die Ärztinnen und Ärzte wird durch die Leitlinien jedoch lediglich ein Behandlungs-„Korridor“ vorgegeben, der im Einzelfall den individuellen Bedürfnissen der Erkrankten anzupassen ist und zugleich die Berücksichtung neuester gesicherter Erkenntnisse gewährleistet. Die Therapiefreiheit des Arztes bleibt also erhalten.

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